Vortragen zählt zum Minimum an Fähigkeiten, um erfolgreich Karriere zu machen. Schon in der Schule und im Studium befinden wir uns immer wieder in der Situation, vor einer Gruppe von Menschen präsentieren zu müssen. Im Berufsleben kann das die Kundenpräsentation sein, das Meeting mit dem Team oder der Pitch vor der Geschäftsleitung.
Was, wenn es keinen Beifall gibt, das Gesagte missverstanden wird und die Lacher an den falschen Stellen einsetzen? Wenn Sie kein guter Redner sind, verbauen Sie sich unter Umständen den Weg zur Führungsspitze und hinterlassen einen unsicheren Eindruck beim Publikum.
Mit einigen Tipps und im Bestfall Vortragscoaching mit unseren Ex-Google Experten, lernen Sie, wie Sie einen guten Eindruck hinterlassen, selbstbewusst und charmant ihren Standpunkt rüberbringen und die Aufmerksamkeit des Publikums für sich gewinnen.
Die Vorbereitung
Sie haben die Gelegenheit vor einem Publikum zu sprechen, Ihr Ziel ist klar, alle Punkte sind zusammengetragen und recherchiert, die Rede ist geschrieben - aber die Nervosität und das Lampenfieber machen Ihnen einen Strich durch die Rechnung.
Vorbereitung mit einem Ex-Google Kommunikations Coach
Die bestmögliche Vorbereitung kann im Einzel- oder Gruppencoaching bei Kommunikations-Hub.de erzielt werden. Dabei wird der Lerninhalt vollständig auf ihre Ziele angepasst und ihnen die Fähigkeit, einen fesselnden Vortrag zu halten, in Theorie und Praxis nahe gebracht.
Übungsplan
Sobald Sie das Datum für Ihren Auftritt im Kalender haben, sollten Sie einen Übungsplan erstellen. Um selbstbewusst aufzutreten und die Nervosität loszuwerden, ist es wichtig, möglichst gut auf eine Präsentation vorbereitet zu sein. Das Üben macht Sie als Redner glaubhafter und trägt dazu bei, ein insgesamt besseres Ergebnis zu erzielen.
Die magische Zahl ist drei. Angenommen Sie halten einen Vortrag im beruflichen Umfeld, dann liegt die Dauer vermutlich zwischen 10 und 20 Minuten. Ihr Ziel sollte es sein, den Anfang, Hauptteil und Schluss mindestens dreimal flüssig, laut vorzutragen. Ist es nicht flüssig, erhöht sich diese Anzahl und dementsprechend auch die Zeit, die Sie zur Vorbereitung einplanen sollten.
Positives Denken
Negative Gedanken aktiv zu bearbeiten, kann einen großen Unterschied für den Erfolg Ihres Vortrags machen. Angst macht es leicht, in einen Kreislauf negativer Selbstgespräche zu geraten, in dem sie sich selbst sabotieren und niemals das Potenzial erreichen, wozu sie eigentlich fähig sind.
Ersetzen Sie negative Gedanken aktiv mit positiven, indem Sie Sätze in Ihrem Kopf umformulieren. Sie können einen Satz wie “Ich muss vor vielen Leuten stehen und mich an alles erinnern, was wichtig ist” mit einem positiveren Gedanken austauschen: “Ich habe die Möglichkeit, vor einer Gruppe von Menschen über ein Thema zu sprechen, das mir wichtig ist.”
Visualisieren
Stellen Sie sich bildlich vor, wie Sie eine erfolgreiche Rede halten: Sie erinnern sich an alles, was wichtig ist. Sie spüren die Energie der vielen Menschen im Raum, die Wärme, das Licht. Sie sehen sich selbst auf der Bühne stehen und nehmen das Mikrofon in Ihrer Hand wahr. Konzentrieren Sie sich darauf, welchen Wert Sie dem Publikum schenken.
Erwartungshaltung
Stellen Sie sicher, dass sie realistische Erwartungen an den Erfolg ihres Auftritts haben. Das beginnt damit zu definieren, was Sie nicht erwarten sollten:
- Erwarten Sie keinen Applaus
- Erwarten Sie keine Fragen
- Erwarten Sie nicht, dass alles perfekt läuft – niemand ist perfekt.
Was Sie stattdessen erwarten sollten:
- Die Technik funktioniert nicht reibungslos
- Sie verlieren Ihren Gedankengang
- Sie werden unterbrochen
- Die Leute langweilen sich und fangen an zu reden
Der Schlüssel ist es, diese Dinge zu erwarten und einen Plan bereit zu legen. So kann Sie nichts so leicht aus dem Konzept bringen.
Der Einstieg
Die Eröffnung eines Vortrags sollte sofort Aufmerksamkeit erzeugen. Konzentrieren Sie sich auf das „Warum“ – was ist der Zweck? Warum sollte Ihr Publikum Ihnen Gehör schenken? Warum sind Sie es, die auf der Bühne stehen und niemand anderes?
Frage stellen
Der Klassiker: Stellen Sie eine Frage. Wir sehen diese Technik sehr häufig zu Beginn von populären Ted Talks. Das Ziel dieser Technik ist es, das Publikum von Anfang an mit einzubeziehen und gleichzeitig etwas über ihre Zuhörer zu lernen. Die Informationen können Sie wiederum spontan im Vortrag anwenden.
Geschichte erzählen
Starten Sie mit dem Erzählen einer Geschichte und bringen Sie das Publikum auf diese Weise in eine Umgebung oder Zeit, die Ihrer Botschaft zugutekommt. Achten Sie darauf, die Geschichte gut zu strukturieren und möglichst kurz zu halten.
Behauptung machen
Machen Sie eine mutige, herausfordernde Aussage, um die Aufmerksamkeit des Publikums zu erlangen und diese automatisch dazu zu motivieren, sich eine Meinung zum Gesagten zu bilden. Es ist jedoch wichtig, dass diese Aussage - abgesehen davon, dass sie mutig, laut oder herausfordernd ist- letztendlich Ihre Kernbotschaft unterstützen sollte.
Storytelling
Sprache wird durch Storytelling zum Leben erweckt und schafft eine partizipatorische und immersive Erfahrung für ihre Zuhörer. Storytelling spielt in der heutigen Welt eine entscheidende Rolle in Bildung, Kommunikation, Marketing, Wirtschaft, Politik und vielen anderen Schlüsselbranchen. Gutes Geschichtenerzählen bindet das Publikum ein, indem es eine Verbindung schafft.
Kernaussagen
Der Hauptpunkt Ihrer Rede wird stark vom Zweck beeinflusst. Wählen Sie einen allgemeinen und einen bestimmten Zweck und organisieren Sie Ihren Vortrag entsprechend. Eine strukturierte Rede macht Sie selbstbewusster, überzeugender und enthusiastischer. Je organisierter, desto wahrscheinlicher erfüllen Sie die gewünschte Absicht.
Die am häufigsten verfolgten Zwecke sind:
- Sie wollen das Publikum über ein Thema informieren
- Ihr Ziel ist es die Zuhörer zu unterhalten
- Sie möchten mit dem Gesagten zu Taten und Gedanken inspirieren
Sobald Sie eine Zweck bestimmt haben, können Sie damit beginnen, den Hauptteil Ihres Vortrags in Haupt- und Unterpunkte zu unterteilen. Eine Rede von circa 10 Minuten sollte nie über drei Hauptpunkte hinausgehen, um dem Publikum die Chance zu geben, sich an das Gesagte zu erinnern.
Jeder Hauptpunkt wird wiederum mit je zwei bis drei Unterpunkten aufgefüllt. Der letzte Schritt ist es, das Gesagte mit den sogenannten “unterstützenden Punkten” zu beweisen. Das kann auf mehrere Arten geschehen, beispielsweise mit der Darlegung von Daten, Fakten, Studien oder mit der schlichten Erzählung einer direkten Erfahrung.
Struktur
Ihr Publikum liebt Struktur und deshalb sollten Sie möglichst viel Zeit damit verbringen, ihre Gedanken klar zu ordnen. Eine gute Organisation macht es leichter für die Zuhörer, ihre Punkte zu verstehen und sie sich zu merken. Es macht Sie als Redner außerdem glaubwürdiger, wenn Sie einem Muster, in dem Sie das Gesagte immer wieder hinterlegen, folgen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Struktur:
Chronologisch
Sie könnten eine Geschichte nacherzählen oder die Schritte eines Prozesses durchlaufen. Beides erfordert lediglich das Festhalten an der natürlich gegebenen Struktur.
Richtungsweisend
Das bedeutet, dass Sie einer Richtung folgen, indem Sie beispielsweise von “groß” nach “klein” argumentieren. So könnten Sie mit dem Effekt auf die Weltbevölkerung anfangen, anschließen über Deutschland sprechen und letztendlich mit dem genauen Veranstaltungsort Ihres Vortrags enden.
Kausal
Die kausale Struktur konzentriert sich auf Ursache-Wirkungs-Beziehungen. Diese Vorgehensweise wäre passend, wenn Sie zum Beispiel über einen Sturm sprechen, darüber, wie dieser entsteht und schließlich über die zerstörerische Kraft und die Nachwirkungen.
Vergleichend
Wählen Sie diese Struktur, wenn Sie zwei Dinge vergleichen oder gegenüberstellen möchten. Dies ist sehr effektiv für Reden, die das Publikum davon überzeugen sollen, dass ein bestimmter Vorschlag oder Plan einem anderen überlegen ist.
Problem und Lösung
Der „Problem-Lösungs“-Ansatz ist eine großartige Struktur, wenn es Ihr Ziel ist, das Publikum zu motivieren, etwas an ihrem Verhalten zu ändern. Sie präsentieren ein Problem, bieten eine Lösung an und malen die Zukunft dessen aus, was passieren würde, wenn die Lösung tatsächlich angewandt wird.
Der rote Faden
Der rote Faden ist die Verbindung zwischen den antizipierten Fragen Ihres Publikums und der Antwort, die Ihre Idee, Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung darstellt. Ihr Ziel ist es natürlich, diesen Faden entwirrt zu halten und Ihren Fokus ständig auf Ihr Publikum zu richten. Diese Technik sollte im gesamten Prozess der Strukturierung berücksichtigt werden.
Gestik und Mimik
Körpersprache
Position und Stand
Wenn es ein Podium gibt, verstecken Sie sich nicht dahinter, sondern treten Sie hervor, mit dem Ziel, sich die meiste Zeit zu bewegen. Sie sollten nur gelegentlich stillstehen, wie beispielsweise bei der Eröffnung und dem Schließen ihres Vortrags.
Stehen Sie gerade, die Füße hüftbreit auseinander, das Gewicht gleichmäßig in beiden Füßen verteilt, schauen Sie Ihr Publikum direkt an. Lassen Sie nicht die Schultern hängen, schauen Sie nicht auf den Boden und vermeiden Sie das Verlagern des Gewichts von einem Bein auf das andere.
„Hoch“, also in den Brustkorb zu atmen, wirkt sich auch auf Ihre Körperhaltung aus, da Sie automatisch Ihre Schultern nach oben ziehen. Denken Sie also daran, tief in den Bauch zu atmen. Verwenden Sie Atemübungen, um Ihre Herzfrequenz zu verlangsamen und Ihrem Körper den Sauerstoff zuzuführen, den er benötigt, um Leistung zu erbringen.
Stimme
Besonders wenn Sie nervös sind, neigt Ihre Stimme dazu, zu brechen oder besonders hoch zu klingen. Denken Sie daran, dass der Beginn Ihrer Rede buchstäblich Ihr “erster Eindruck” ist. Wenn Ihre Stimme von Anfang an bricht, wird das Publikum vom Inhalt abgelenkt. Um das zu vermeiden – wärmen Sie Ihre Stimmbänder auf.
Summen
Die Technik ist gerade dann bewährt, wenn Sie unterwegs sind: In Taxis, in Waschräumen oder beim Gehen auf der Straße - Summen hilft, ihre Stimmbänder auf ihren Auftritt vorzubereiten.
Sirene
Die Sirenentechnik ist dann von großem Nutzen, wenn Sie einen kurzfristigen und schnellen Effekt benötigen. Imitieren Sie dabei den Klang einer Sirene und wechseln Sie die Richtung: Von hoch nach tief und tief nach hoch und schon haben Sie alle nötigen Stimmbänder bewegt.
Das Publikum
Eine Publikumsanalyse ist für jeden öffentlichen Auftritt empfehlenswert und beinhaltet die Identifizierung der Zuhörer und die Anpassung Ihrer Rede an deren Interessen, die Verständnisebene sowie die Einstellungen und Überzeugungen. Ein publikumszentrierter Ansatz ist wichtig, um den größtmöglichen Effekt zu erreichen.
Zielgruppen Demografie
Demografie bezieht sich auf die statistischen Merkmale einer Gruppe wie Alter, Geschlechtsidentität, Bildung, Beruf, ethnische Zugehörigkeit, Finanz- und Familienstand. Alter und Bildungsniveau sind sehr wichtig, da sie stark beeinflussen, wie die Informationen konsumiert werden.
Je nach Hintergrund der Zuhörerschaft wird es verschiedene Blickwinkel auf dasselbe Thema geben, an denen die Leute interessiert sind. Wenn Sie die Details im Voraus kennen, können Sie die Präsentation entsprechend vorbereiten.
Kenntnis des Themas
Es ist sehr wichtig zu verstehen, welches Vorwissen das Publikum bezüglich des Themas hat. Es bestimmt, wie Sie Ihren Vortrag beginnen sollten. Wenn Sie mit Amateuren sprechen, sollten Sie wahrscheinlich mit einer einfachen Erläuterung des Themas beginnen.
Wenn Sie mit Experten sprechen, können Sie tiefer in das Thema einsteigen und über technische Details sprechen. Sie können außerdem entscheiden, ob Sie während Ihres Vortrags Jargons verwenden, ohne dabei Verwirrung zu stiften.
Zielgruppengröße und -einstellung
Die Art und Weise, wie Sie mit einer Klasse von zehn Schülern sprechen, unterscheidet sich stark von der Art und Weise, wie Sie mit einem Raum mit 300 Geschäftsinhabern sprechen. Ihre Rede bei einer Beerdigung wäre anders als bei einer Hochzeit. Daher ist es wichtig zu wissen, wie viele Personen Sie ansprechen werden und in welchem Kontext.
Werte und Überzeugungen
Religiöse Neigung, kultureller Hintergrund und allgemeine Erziehung haben einen großen Einfluss darauf, wie offen Menschen eine neue Idee annehmen. Einige mögen zögern, sie zu akzeptieren, es sei denn, sie sind davon überzeugt, dass sie mit ihrem Glaubenssystem übereinstimmen.
Erwägen Sie die Möglichkeit, Menschen mit unterschiedlichen Überzeugungen und Wertesystemen vor sich zu haben. Sie sollten sich bemühen, niemanden zu nahe zu treten oder gar zu verärgern und Abstand von ihrer eigenen Ideologie nehmen.
Ausdrucksweise
Achten Sie bei der Kommunikation auf verbale Unterbrechungen oder Füllwörter wie „ähm“ oder „naja“. Ersetzen Sie diese störenden Geräusche durch Pausen und Atemzüge. Je besser Sie Ihre Inhalte vorbereitet haben, desto weniger dieser „Ticks“ werden Sie verwenden und desto einfacher ist es für Ihre Zuhörer, nicht den roten Faden zu verlieren.
Schlussteil
Ein starker Schluss ist sehr wichtig, da es die letzte Chance eines Redners ist, die Bedeutung der Hauptbotschaft zu erläutern und das Publikum an die Hauptpunkte zu erinnern. Der Schlussteil wird auch dazu genutzt, die Zuhörerschaft beispielsweise zur Aktion zu bitten.
Zusammenfassung
Wenn es der Zwecke Ihrer Rede war, Ihr Publikum über ein Thema zu informieren, dann sollten Sie mit einer Zusammenfassung enden, die es einfach macht, sich an das Gesagte zu erinnern. Wiederholen Sie die Hauptpunkte und untermalen Sie diese mit Körpersprache, beispielsweise mit dem Anzeigen von “Den drei wichtigsten Dingen” per Handzeichen.
Aufruf
Integrieren Sie einen klaren Aufruf in den Schlussteil ihrer Rede, wenn es die Absicht war, die Menschen zu inspirieren, ihre Denkweise zu ändern oder eine konkrete Aktion durchzuführen. Diese Rhetorik Technik wird oftmals im Zusammenhang mit Gewohnheiten genutzt. So mag es der Zweck des Redners sein, das Publikum zu mehr Bewegung zu animieren. Der Aufruf am Ende des Vortrags könnte also beinhalten, die Treppe am Veranstaltungsort anstatt den Aufzug zu benutzen.
Witz
Nehmen wir an, dass Sie eine Rede auf der alljährlichen Betriebsfeier halten und der Zweck ist, die Belegschaft zum Lachen zu bringen. Der Schluss ihres Vortrags sollte dementsprechend lustig sein. Wählen Sie einen Witz, der sich auf den Inhalt ihrer Rede bezieht und bestenfalls einen Bogen zum Beginn ihrer Rede schlägt.
FAQs
Wie kann man am besten einen Vortrag halten?
Eine Rede ist keine Aufgabe, die am Vorabend erledigt werden kann; Übung ist unerlässlich. Das Üben einer Rede wird ihr Selbstvertrauen als Redner stärken und potenzielle Ängste lindern. Eine der wichtigsten Eigenschaften eines guten Vortrags ist, dass er relativ kurz und prägnant ist. Das kommt Ihnen auch bei der Vorbereitung zugute.
Was ist beim Vortrag zu beachten?
Einen Vortrag zu halten kann ein einschüchternder Prozess sein, besonders wenn es das erste Mal ist. Bei einer guten Rede geht es um Vorbereitung, Selbstvertrauen und Persönlichkeit. Sie möchten Ihr Publikum fesseln, unterhalten und informieren, selbst wenn Sie nicht über ein Thema ihrer Wahl sprechen können.
Wie halte ich einen guten Vortrag in der Schule?
Ein guter Vortrag oder eine Rede in der Schule wird dir die Anerkennung deiner Lehrer und Mitschüler einbringen. Sie sollten dabei realistisch bleiben und nicht erwarten eine Rede zu liefern, die der Art und Sprache in Filmen gleichkommt. Die Zuhörer werden Ihre Originalität viel mehr zu schätzen wissen.